In der modernen Arbeitswelt setzen immer mehr erfolgreiche Unternehmen auf innovative Bürokonzepte, um Kreativität zu fördern und Kosten zu optimieren. Ein besonders interessanter Ansatz ist dabei das sogenannte Desksharing. Hierbei teilen sich mehrere Mitarbeiter flexible Arbeitsplätze, anstatt feste Schreibtische zu haben. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept und welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich? Werfen wir einen genaueren Blick darauf.
Unsere Arbeitswelt befindet sich zurzeit in einem tiefgreifenden Wandel. Digitalisierung, Globalisierung und sich verändernde Wertvorstellungen prägen das Konzept der „New Work“. Dieser Begriff, geprägt vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, steht für eine Neugestaltung der Arbeit, die den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.
New Work und die Folgen
New Work manifestiert sich in flexiblen Arbeitszeiten, ortsunabhängigem Arbeiten und flachen Hierarchien. Unternehmen experimentieren mit innovativen Konzepten, um Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität gleichermaßen zu steigern. Eine dieser Innovationen ist das Desksharing – ein Modell, das die traditionelle Vorstellung vom persönlichen Arbeitsplatz grundlegend verändert.
Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend: Vom Bürodesign über Unternehmenskultur bis zu individuellen Arbeitsroutinen wird vieles auf den Prüfstand gestellt. Doch wie bei jeder Veränderung gibt es Chancen und Herausforderungen. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf das Konzept des Desksharing, eine der konkreten Ausprägungen der New-Work-Bewegung, und beleuchten seine Vor- und Nachteile für erfolgreiche Unternehmen.
Megatrend New Work – Definition und Tipps für Unternehmen in 2024
Was ist Desksharing?
Desksharing, auch bekannt als Shared Desk oder Hot Desking, ist ein Arbeitsplatzkonzept, bei dem Mitarbeiter keinen festen zugewiesenen Schreibtisch mehr haben. Stattdessen wählen sie täglich oder projektbezogen einen freien Arbeitsplatz – häufig mithilfe von Desksharing Software.
Dieses flexible Modell wird besonders von Vorreitern der Digitalbranche wie Facebook und Google erfolgreich eingesetzt. Doch auch traditionellere Unternehmen wie die Lufthansa Group oder Siemens haben Desksharing-Konzepte in ihren Hauptquartieren implementiert.
Vorteile des Desksharing
Ein wesentlicher Vorteil des Desksharing liegt in der effizienteren Flächennutzung. Da nicht jeder Mitarbeiter täglich im Büro ist, können Unternehmen ihre Büroflächen optimaler auslasten und somit Kosten einsparen. Dies ist besonders attraktiv für Firmen mit vielen Außendienstmitarbeitern oder flexiblen Arbeitszeiten.
Weitere Vorteile
- Förderung des Austauschs zwischen Kollegen verschiedener Abteilungen
- Steigerung von Kreativität und Innovation durch neue Perspektiven
- Mehr Flexibilität und Selbstbestimmung für Mitarbeiter
- Möglichkeit, den Arbeitsplatz je nach Aufgabe oder Tagesverfassung zu wählen
- Potenzielle Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Produktivität
Herausforderungen und Nachteile
Allerdings bringt Desksharing auch Herausforderungen mit sich. Nicht jeder Mitarbeiter fühlt sich wohl damit, täglich einen neuen Platz suchen zu müssen. Der Verlust des persönlichen Arbeitsbereichs kann bei manchen zu Stress oder einem Gefühl der Entwurzelung führen.
Praktische Herausforderungen
- Tägliche Neueinrichtung des Arbeitsplatzes
- Potenzielle Schwierigkeiten bei der Suche nach Kollegen
- Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und richtigen Infrastruktur
- Investitionen in flexible Möbel, moderne IT-Ausstattung und Buchungssysteme
- Bedarf an klaren Nutzungsregeln und ausreichend Stauraum für persönliche Gegenstände
Erfolgreiche Desksharing-Umsetzung
Die Erfahrungen von Vorreiterunternehmen zeigen, dass Desksharing besonders gut in digitalen Branchen wie IT, Medien oder Telekommunikation funktioniert. Hier sind die Mitarbeiter oft schon an flexibles und mobiles Arbeiten gewöhnt. Aber auch in anderen Bereichen kann das Konzept erfolgreich sein, wenn es gut umgesetzt wird.
Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der offenen Kommunikation mit den Mitarbeitern. Es ist wichtig, die Vorteile des neuen Konzepts zu vermitteln, aber auch auf Bedenken und individuelle Bedürfnisse einzugehen. Manche Unternehmen bieten daher Mischformen an, bei denen bestimmte Mitarbeitergruppen weiterhin feste Arbeitsplätze haben, während andere Desksharing nutzen.
Desksharing für Erfolgsfirmen im Fazit
Desksharing bietet Unternehmen die Chance, ihre Büroflächen effizienter zu nutzen und gleichzeitig eine dynamischere, kreativere Arbeitsumgebung zu schaffen. Die Vorteile in Bezug auf Kosteneinsparung, Flexibilität und Zusammenarbeit sind beachtlich. Allerdings erfordert die erfolgreiche Umsetzung eine sorgfältige Planung und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter.
Richtig umgesetzt, kann Desksharing zu einem wichtigen Baustein für den Unternehmenserfolg in der modernen Arbeitswelt werden. Jedes Unternehmen sollte individuell prüfen, ob und in welchem Umfang dieses Konzept zu seiner Kultur und seinen Zielen passt. Mit der richtigen Herangehensweise kann Desksharing dazu beitragen, Arbeitsplätze zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten.
Artikelbild: Shridhar Gupta / Unsplash; Keywords: Desksharing