Wer für seine Arbeit, Präsentation oder wissenschaftliche Abhandlung nach verlässlichen Zahlen sucht, stößt früher oder später auf Statista. Da stellt sich die Frage: Was ist Statista genau? Das Angebot, die Seriosität und die richtige Zitierweise der Firma aus Hamburg stellt dieser Artikel näher vor.
Heutzutage werden Entscheidungen zunehmend datenbasiert getroffen werden. Entsprechend ist die Bedeutung verlässlicher statistischer Informationen kaum zu überschätzen. Das gilt für die Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und den Journalismus.
Fundierte Daten bilden die Grundlage für kompetente Einschätzungen und strategische Weichenstellungen, eine Statistik-Beratung kann entscheidend weiterhelfen. Doch in der heutigen Informationsflut ist es oft schwierig, relevante und zuverlässige Daten zu finden und zu bewerten.
Was ist Statista? Statistik-Plattform im Überblick
Das Hamburger Unternehmen hat sich als eine der wichtigsten Anlaufstellen für Statistiken, Marktdaten und Studien etabliert – nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile weltweit. Doch was genau bietet Statista eigentlich an?
Wie seriös sind die bereitgestellten Daten? Und wie zitiert man Statista-Quellen korrekt? Dieser Artikel gibt Antworten auf diese Fragen und liefert einen umfassenden Überblick über das Datenportal aus der Hansestadt.
Die Geschichte von Statista
Die Erfolgsgeschichte von Statista begann 2007, als Friedrich Schwandt zusammen mit Tim Kröger, Mattias Protzmann, Thilo Löwe und Hubert Jakob das Unternehmen gründete. Schon früh erhielt das Start-up Anerkennung.
2008 wurde Statista zum „Start-up des Jahres“ gekürt und zählte zu den Gewinnern des Gründerwettbewerbs „Enable to Start“ der Financial Times Deutschland. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter der Titel „ausgewählter Ort 2010“ bei der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ sowie der Red Herring Top 100 Europe Award.
Seit 2015 gehört Statista zur Ströer Media, einem der größten Anbieter für Out-of-Home-Medien in Deutschland. Mit dieser starken Unterstützung im Rücken konnte das Unternehmen seine internationale Expansion vorantreiben. Heute beschäftigt Statista rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit, wobei etwa drei Viertel davon in Deutschland tätig sind.
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Was ist Statista? Das umfassende Angebot von Statista
Auf den ersten Blick mag Statista wie eine einfache Sammlung von Statistiken erscheinen – doch das Angebot ist deutlich vielfältiger. Das Unternehmen hat sich zu einer umfassenden Business-Datenplattform entwickelt, die verschiedene Dienstleistungen rund um Daten und deren Visualisierung anbietet.
Die Statista-Datenbank
Das Herzstück von Statista ist die gleichnamige Online-Plattform. Hier finden Nutzerinnen und Nutzer Zugang zu einer riesigen Sammlung von Statistiken, Umfragen und Studien aus über 22.500 Quellen.
Die Daten werden in Form von Diagrammen, Infografiken und Tabellen präsentiert und decken etwa 170 Branchen ab. Die Themenpalette reicht von Wirtschaft und Finanzen über Politik und Gesellschaft bis hin zu Technologie und Medien.
Besonders praktisch: Die Daten können in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden, etwa als Excel, PowerPoint oder als Bilddatei – ideal für die direkte Einbindung in eigene Präsentationen oder Berichte.
Zugang zu exklusiven Daten
Was Statista von vielen anderen Datenportalen unterscheidet, ist der Zugang zu exklusiven Inhalten. Neben öffentlich zugänglichen Fremddaten stellt das Unternehmen auch selbst erhobene und aufbereitete Daten zur Verfügung. Dazu zählen detaillierte Marktanalysen, Konsumentenstudien und Branchenreports.
Premium-Nutzer erhalten zudem Zugriff auf umfangreiche „Insights“-Bereiche, darunter:
- Market Insights mit bevölkerungsstatistischen und wirtschaftlichen Daten aus über 190 Ländern
- Consumer Insights für Analysen zum Konsumverhalten und zur Mediennutzung für mehr als 15.000 Marke
- eCommerce Insights mit Einblicken in Online-Shops weltweit
- Eine Unternehmensdatenbank mit Informationen zu über 60 Millionen Unternehmen aus mehr als 170 Branchen
Individuelle Dienstleistungen
Unter dem Namen „Statista Q“ bietet das Unternehmen auch individuelle Recherchedienste an. Hier können Kunden spezifische Datenrecherchen, Analysen oder Umfragen in Auftrag geben. Mit der hauseigenen Designabteilung „Content & Design“ erstellt Statista zudem maßgeschneiderte Infografiken, Videos, Präsentationen und Publikationen im Corporate Design der Kunden.
Seriosität von Statista: Wie zuverlässig ist es?
Bei der Nutzung von Daten – sei es für wissenschaftliche Arbeiten, Geschäftsentscheidungen oder journalistische Beiträge – ist die Frage nach der Zuverlässigkeit entscheidend. Statista gilt in der Branche als seriöse Quelle, was sich an mehreren Faktoren festmachen lässt:
Transparente Quellenangaben
Ein wichtiger Indikator für die Seriosität ist der Umgang mit Quellen. Statista legt großen Wert auf Transparenz und gibt bei jeder Statistik die ursprüngliche Quelle an – sei es das Statistische Bundesamt, Marktforschungsinstitute oder andere Primärquellen. Premium-Nutzer erhalten sogar noch detailliertere Quelleninformationen.
Renommierte Datenpartner
Zu den Partnern von Statista zählen namhafte Institutionen wie das Statistische Bundesamt, das Institut für Demoskopie Allensbach, die OECD und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Diese Partnerschaften unterstreichen die Qualität der bereitgestellten Daten.
Medienpartnerschaften
Auch etablierte Medien vertrauen auf Statista. Kooperationen bestehen unter anderem mit der Tageszeitung „Die Welt“, t-online und der Verlagsgruppe Handelsblatt. In Zusammenarbeit mit diesen Medienpartnern veröffentlicht Statista regelmäßig Rankings und Toplisten zu verschiedenen Themen.
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Wie zitiert man Statista korrekt?
Wer Daten von Statista für wissenschaftliche Arbeiten oder andere Publikationen nutzt, sollte diese natürlich korrekt zitieren. Da Statista in den meisten Fällen als Sekundärquelle fungiert, empfiehlt es sich, sowohl Statista als auch die Originalquelle anzugeben. Je nach Zitierstil kann dies etwas unterschiedlich aussehen.
Für den weit verbreiteten APA-Stil (American Psychological Association) könnte eine Zitierweise folgendermaßen aussehen:
Beispiel
Statistik-Originalquelle (Jahr). Titel der Statistik [Datenerhebung]. Statista. Abgerufen am [Datum], von [URL]
Bei wissenschaftlichen Arbeiten ist es ratsam, die genauen Vorgaben der jeweiligen Institution oder Publikation zu beachten. Viele Hochschulen haben eigene Richtlinien für das Zitieren von Online-Quellen wie Statista.
Statista selbst bietet auf seiner Plattform übrigens für jede Statistik einen vorformulierten Zitiervorschlag an, der als Orientierung dienen kann. Premium-Nutzer können diesen Service auch für externe Quellen nutzen.
Was ist Statista? Kostenlose und Premium-Inhalte
Das Angebot von Statista ist teilweise kostenfrei zugänglich, für den vollen Funktionsumfang ist jedoch ein kostenpflichtiger Account notwendig. Die Preisgestaltung richtet sich nach der Nutzergruppe:
- Basisnutzer können ohne Anmeldung einen Teil der Statistiken und Infografiken einsehen.
- Mit einer kostenlosen Registrierung erhält man Zugriff auf weitere Inhalte.
- Für den vollständigen Zugang ist ein Premium-Account erforderlich, dessen Preise je nach Nutzungsart (privat, geschäftlich, akademisch) variieren.
Für Studierende, Hochschulen und öffentliche Einrichtungen bietet Statista spezielle Konditionen an. Viele Universitätsbibliotheken haben Campus-Lizenzen erworben, sodass Studierende und Lehrende den Premium-Zugang kostenlos nutzen können.
Internationales Wachstum: Von Hamburg in die Welt
Was in Hamburg begann, ist heute ein globales Unternehmen. Neben dem Hauptsitz im Hamburger Brahms Kontor unterhält Statista Niederlassungen in Berlin, New York, London, Paris, Amsterdam, Kopenhagen, Madrid, Warschau, Melbourne, Tokio und Singapur.
Diese internationale Präsenz spiegelt sich auch im Angebot wider: Die Plattform ist mittlerweile in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache verfügbar.
Das internationale Wachstum zeigt sich nicht nur in der Anzahl der Standorte, sondern auch in der Mitarbeiterzahl. Aus dem kleinen Startup ist ein Unternehmen mit rund 1.100 Beschäftigten geworden, darunter Datenbank-Experten, Redakteure, Analysten, IT-Spezialisten und Vertriebsexperten.
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Was ist Statista? Erfolgsfirma im Fazit
Statista hat sich in den vergangenen Jahren als eine zentrale Anlaufstelle für Statistiken, Marktdaten und Studien etabliert. Besonders für Geschäftskunden, Forschende, Studierende und Medienschaffende bietet die Plattform einen wertvollen Service: Sie bündelt Daten aus unterschiedlichsten Quellen und bereitet diese übersichtlich und nutzerfreundlich auf.
Die Seriosität der bereitgestellten Informationen wird durch transparente Quellenangaben und Partnerschaften mit renommierten Institutionen unterstrichen. Dennoch sollte man sich – wie bei allen Sekundärquellen – der Herkunft der Daten bewusst sein und im Zweifelsfall einen Blick in die Originalquelle werfen.
Für alle, die regelmäßig mit Daten arbeiten, ist Statista ohne Zweifel eine nützliche Ressource, die den Rechercheaufwand erheblich reduzieren kann. Ob sich der kostenpflichtige Premium-Zugang lohnt, hängt vom individuellen Bedarf ab – für viele Studierende ist der Zugang über ihre Hochschulbibliothek eine praktische und kostenlose Alternative.
Artikelbild: Unplash / Bozhin Karaivanov